Im FutureLab arbeitet die Klasse jede Woche an einem Schultag an ihrer, an unserer Zukunft. Sie lernen selbständig organisieren, erfinden, komplex verstehen, werden Experten in ihrem Themengebiet. Dort kooperieren sie mit außerschulischen Partnern und stellen nachhaltige Innovationen auf die Beine - und das zusammen mit ihrer afrikanischen Partnerklasse.
Ganz nebenbei trainieren sie selbständig und gehirngerecht Grundlagen in Mathe, Deutsch und Englisch - draußen und drinnen, mit Bewegung und in Kooperation.
Am Samstag, 20. Mai, luden wir zur Tagung mit Werkstatt-Charakter in das Tagungszentrum am Dom, das Burkhardushaus in Würzburg.
Mit den Gästen vor Ort und zugeschalteten Teilnehmern stellten für die Konzepte ‚The Futurelabs‘ und FreiDay samt bisheriger Erfahrungen dar. Auch die Entrepreneurship-Projekte des TAC der Universität Bamberg konnten dargestellt werden und zeigten die wechselseitigen Überschneidungen für eine gelingende Kooperation.
Gerade die anwesenden Pilotklassen-Lehrkräfte gewannen im Austausch mit FreiDay und TaC Erkenntnisse für die Verbreitung und Weiterentwicklung dieses nachhaltigen Projektunterrichts für eine bessere Zukunft von Schule und Umwelt.
Die Gefahren für unsere Zukunft sollten wir verstehen. Mit ihnen umzugehen, heißt sich fit für die Zukunft zu machen - über Meditationen, Compassion, Selbständigkeit und vor allem Selbstwirksamkeit.
Im FutureLab praktizieren junge Menschen all das und dürfen sich als Gestalter einer schwierigen Zukunft erfahren.
Um unserer Welt eine Zukunft zu geben, müssen Menschen ihre Komplexität verstehen, in der Lage sein, kreative Lösungen zu finden und die Kraft haben, sie umzusetzen.
Komplexes Denken, Kreativität und Entrepreneurship schulen die FutureLabs gezielt - unter wissenschaftlichen Maßstäben und aktiver Gestaltungsfreiheit der Schüler:innen.
Globales Lernen und globales Verstehen sind große Ziele für die Zukunft. Nur durch aktive Zusammenarbeit können sie wirklich erreicht werden.
FutureLabs in Europa arbeiten mit solchen in Afrika und deren Projekt-Partnern zusammen. So verstehen sie die Projektfelder im Vergleich noch besser, lernen voneinander und erhalten ein globales Bewusstsein.
FutureLabs und ihre Partner
FutureLabs arbeiten mit einem oder mehreren Partnern ihrer Region zusammen - das können Landwirte, Verkehrsbehörden oder Architekten sein.
Von ihnen lernen sie Grundlagen der Transformations-Themen, mit ihnen kreieren sie Innovationen und setzen sie nach Möglichkeit um.
Das können Methoden nachhaltiger Landwirtschaft sein, regionale Mobilitätskonzepte oder Konstruktionen im Lehmbau.
Die Zusammenarbeit mit dem ‚wirklichen Leben‘ der Region wird auch die Region nachhaltig stärken.
Ein FutureLab-Jahr
In den ersten Monaten werden die jungen Leute in Arbeitsgruppen Planungstechniken ausprobieren und sich zu Experten in grundlegenden Themen der Nachhaltigkeit machen.
Bald suchen sie sich in neuen. Kleingruppen spannende Teilthemen, in die sie sich mit Ihren afrikanischen Partnern einarbeiten.
Nun können sie mit ihren außerschulischen Partnern - parallel zu den afrikanischen Partner-Labs - an konkrete Innovationen wagen und sie umsetzen. Hürden, die das Leben bieten wird, sind dazu da, Realität zu verstehen und - natürlich - vereint überwunden zu werden!
Labore des Lernens
FutureLabs nehmen der Schule nicht Unterrichtszeit, sie schenken zentrale Lernerfahrungen: Komplexes Verstehen, kreatives Denken, Planen, Zusammenarbeiten, Anpacken.
Aber auch curriculare Inhalte werden gehirngerecht gefördert: Über den Kontakt mit den afrikanischen Partnern stärken sich Englisch-Skills, mathematisches Verständnis und physikalische Zusammenhänge drängen sich nahezu auf.
Gehirngerechtes Grundlagentraining in Mathe, Deutsch und Englisch sowie Lerntechniken sind zentraler Teil eines FutureLab-Tages - selbständig und aktiv!
„Die PISA-Studie zeigt, wie schwer es aktuellen Schülern fällt, von dem, was sie wissen zu extrapolieren und ihr Wissen kreativ auf neue Zusammenhänge zu übertragen. Genau darauf kommt es aber an.
In der Zukunft geht es darum, die künstliche Intelligenz von Computern mit den kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Werten von Menschen zu verknüpfen.
Das kann in FutureLabs getestet, entwickelt und umgesetzt werden … … für eine bessere Welt … für eine bessere Schule.“
„Der Klimawandel hat eine so bedrohliche Dynamik angenommen, dass wir hoffnungsvolle Projekte wie FutureLabs unbedingt brauchen, um ‘positive Kipppunkte‘ für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu schaffen.
Junge Menschen können hier in der Tat entscheidende ‚positive tipping points‘ auslösen, wenn sie ständige Erfahrung machen dürfen, aktiv an der Transformation teilzunehmen. Über die ‚Contagion‘ zu ihren Eltern, Familien und Projektpartner können sie viel Einfluß auf unsere, auf ihre Welt ausüben.“
„Es kann doch nicht sein, dass die Schule immer noch so eingerichtet ist, wie vor knapp hundert Jahren. Schüler lernen nun einmal besser in einer für sie ansprechenden Umgebung und nicht auf harten Stühlen und im Frontalunterricht. Genauso wie Bewegung und ein kreativer Freiraum die Lernleistung immens steigern.
Dabei ist das Setting der FutureLabs bestens geeignet, eine Mischung aus Teamunterricht, Gruppenarbeit, selbstständiger Freiarbeit der Schüler:innen, Projekt- und Forschungsarbeit und außerschulischer Arbeit anzubieten. Mit dem Unterricht verzahnt wird hier experimentiert, produziert, innovativ und schöpferisch gestaltet.“